Gerhard Schöne gehört zu den ganz wenigen der einst stolzen und großen Schar ostdeutscher Liedermacher, deren Produktivität und Popularität auch nach 1990 ungebrochen sind.
Mehr als 30 neue Alben, die nach 1989 entstanden sind - sowie mehrere nicht nur sehr gut besuchte, sondern auch viel gelobte Programme beweisen, dass er sich kreativ neuen künstlerischen Herausforderungen stellt.
Bei Konzerttourneen füllt er nach wie vor große Räume und mancherorts Stadthallen. Als Botschafter für UNICEF und Sonderbotschafter der Initiative "Verbundnetz der Wärme" engagiert er sich häufig und medienfern, wo Hilfe gebraucht wird. Er wurde für sein Schaffen mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik (1992, 2003 und 2010); mit dem Preis des Verbandes Deutscher Musikschulen (2002); mit dem Leopold-Medienpreis (1995); mit dem Preis der Stiftung Bibel und Kultur (1998), die Gema-Auszeichnung mit dem Deutschen Musikautorenpreis (2012) sowie mit der Johann Walter Plakette des Sächsischen Musikrats (2016) ausgezeichnet.
Jahr für Jahr gibt Gerhard Schöne um 100 Konzerte. Früher nahm er sich in den ersten Monaten des Jahres für neue Lieder und Projekte eine Auszeit, jetzt, mit einer großen Familie, sind es vor allem die Nächte, die ihm dafür Muse bieten.
Seine Songs jedoch sind Lebensmittel geblieben, die es nicht im Konsum gab und die heute auch im Supermarkt fehlen.
Die erstaunlich, manchmal fast unheimlich stetige Produktion an neuen Songs hängt auch mit einer seiner Arbeitsmethoden zusammen, die er für sich entwickelt und kultiviert hat:
Er begeistert sich für konkrete Themen, steigt tief in diese hinab, sucht in der Breite nach Berührungspunkten und im Detail nach Reibungsflächen und lässt dann seine hierzulande kaum vergleichbare erzählerische Gabe in Texte und Lieder fließen.
Längst nicht alles, was er beginnt, führt dabei gleich oder irgendwann zu einer CD.
Manches bleibt ein Versuch und unveröffentlicht.
Aber sehr vieles ist dabei in den letzten Jahrzehnten entstanden: ob es die die deutschen Coverversionen in den "Fremde Federn", die "Lieder der Fotografen" zu schwarz-weiß Fotografien, "Das Leben der Dinge", "Der Engel, der die Träume macht", ein Hörbuch "Wenn Franticek niest" mit Geschichten zu Bildern seines Sohnes oder mit Orgel und Saxophon zwei arrangierte Alben "Ich öffne die Tür weit am Abend" und "Summen Singen Schreien" waren.
Schöne ist ein Meister der leisen Töne, der seine Worte lebt. Er ist - wozu ihm eigentlich alles fehlt - ein Star.
Ob Jule, Meeresbezwinger Thomas oder das Böse Baby Kitty Schmidt: Gerhard Schönes Lieder gehören zum Allerbesten, was hierzulande Kinder (aber nicht nur sie) hören und erleben können. In seinem ersten Kinderbuch hat er zu Zeichnungen seines fünfjährigen Sohnes Jona Geschichten aufgeschrieben und diese in einer 2010 erschienen Hör-CD gemeinsam mit der Schauspielerin Nora Tschirner vorgelesen. Im Familienkonzert "Gerhard Schöne singt, wenn Franticek niest" gibt es davon ein paar Kostproben, doch wird dabei kaum ein Kinderlied-Klassikern fehlen. Kleine wie große Menschenkinder werden dies wie immer ziemlich ungeniert und richtig genießen.
Schönes Liederprogramm "Summen Singen Schreien - Lieder nach Psalmen" ist nach
"Ich öffne die Tür weit am Abend" (CD 2010) und "Komm herein in das Haus" (CD 2017) ein weiterer besonders ergreifender Liederabend mit dem thüringer Organisten Jens Goldhardt und dem Saxophonisten (u.a. Keimzeit) Ralf Benschu.
Durch ausgewählte Psalmen inspiriert, singt Schöne neu geschriebene Lieder, die den Blick für das Alltägliche unbemerkt erweitern.
Meist sehr persönliche Briefe bekannter Persönlichkeiten vertont Gerhard Schöne in seinem 2011 gestarteten Programm "Die Lieder der Briefkästen". Mit den herausragenden Musikern Karoline Körbel und Wolfgang Musick erinnert er an Zeitdokumente persönlicher Art. Beispielsweise erzählt ein Soldat vom Weihnachtswunder an der Front, eine Mutter verarbeitet ihre Trauer über ihr verstorbenes Baby in Briefen oder ein Liebespaar findet über eine Flaschenpost nach 13 Jahren zueinander...
Seit dem Frühjahr 2013 fährt Gerhard Schöne mit dem Kinderprogramm "...denn Jule schläft fast nie" durch das Land. Gerhard Schöne trifft dabei auf seine Jule, die den Programmablauf ganz schün durch ihre Neugier und Liedwünsche aufhält... Viele seiner Kinderlied-Klassiker tauchen wieder auf und Schlummerlieder aus aller Welt für Jule.
Musikalisch uns spielerisch wird er begleitet von dem virtuosen Dresdner Marimba- und Vibraphon-Spieler Wieland Wagner und der Puppenspielerin und Sängerin Kaja Sesterhenn. Das Buch geschrieben und das Familienkonzert inszeniert hat die Puppenspielerin und Regisseurin Therese Thomaschke.
Im März 2014 ist Gerhard Schönes Geschichtenbuch "Mein Kinderland" erschienen. Mit viel Poesie und Witz gelingt es ihm, alltägliche Erlebnisse aus seiner Kindheit uns zu erzählen.
Die Lieder des neuen Soloabends "Ich sehe was, was du nicht siehst" in 2024 von Gerhard Schöne folgen gedanklich einem bekannten Kinderspiel. Was sehe ich, was du nicht siehst? Es sind Schöne-Lieder aus einem Zeitraum von 40 Jahren, die einladen Gewohntes neu zu betrachten, Scheuklappen abzulegen und einander unentdecktes Land zu zeigen.
Stand: 01/2024